Im Normalfall wird der Blutzucker aus Kapillarblut gemessen. Es gibt zwei Messeinheiten, mg/dl (Milligramm pro Deziliter) und mmol/l (Millimol pro Liter). In Deutschland gibt es unterschiedliche Präferenzen hinsichtlich der Messeinheit. In den alten Bundesländern wird zumeist noch mit in mg/dl-eingestellten Messsystemen gearbeitet, während in den neuen Bundesländern fast ausschließlich die mmol/l-Variante verwendet wird.
Glossar
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Eine Wunde wird als akut eingestuft, wenn sie durch äußere Einflüsse entsteht und ohne weitere Komplikationen abheilt.
In der Bauchspeicheldrüse werden diverse Hormone gebildet, die direkt in das Blut übergehen. Die Produktion von Verdauungsenzymen (zur Verwertung von Nahrung) und dem Hormon Insulin sind besonders wichtig für die Bereitstellung von Energie.
Eine Wunde wird als chronisch eingestuft, wenn sie trotz fachgerechter Therapie nach 8-12 Wochen keine Heilungstendenzen aufweist. Durchblutungsstörungen gelten als Hauptursache. Um chronische Wunden optimal versorgen zu können, arbeiten zumeist Ärzte, Wundtherapeuten und Pflegepersonal effizient zusammen.
Debridement bezeichnet die „Sanierung“ des Wundbettes. Beläge und nekrotisches Gewebe werden entfernt.
- Druckgeschwür
- Schlecht oder langsam heilende Wunde, die durch eine Minderdurchblutung ausgelöst wird
- Tritt häufig bei bettlägerigen Patienten auf; mitunter auch bei schlecht angepasstem Gipsverband
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselkrankheit, bei der zwischen Produktionsschwäche der Bauchspeicheldrüse (Typ-2) und Insulinmangel (Typ-1) unterschieden wird, wodurch die Blutzuckerwerte erhöht sind. Wie bereits erwähnt, lässt sich der Diabetes mellitus grob in zwei Typen unterscheiden:
– Typ-1-Diabetes: insulinpflichtige Diabetiker, es liegt also ein absoluter Mangel vor
– Typ-2-Diabetes: nicht zwingend insulinpflichtige Diabetiker, es liegt eine Produktionsschwäche vor
Erkranken Menschen an Diabetes, müssen die Blutzuckerwerte regelmäßig gemessen und je nach Diabetes-Typ behandelt werden. Dies geschieht entweder durch Präparate (künstliches Insulin, orale Anti-Diabetika) oder aber durch Diäten und Bewegung (nicht insulinpflichtig, Typ-2 Diabetiker), um Folgeschäden zu vermeiden.
Der diabetische Fuß, auch diabetisches Fußsyndrom genannt, ist eine Folgeerkrankung des Diabetes mellitus. Bei dem diabetischen Fußsyndrom können zum einen die Nerven des Fußes geschädigt sein, wodurch schmerzlose Druckgeschwüre entstehen. Zum anderen kann eine Schädigung der Blutgefäße vorliegen, was in einer Durchblutungsstörung resultiert. Häufig tritt eine Kombination aus beidem auf. Schwer heilende Wunden können die Folge sein.
Diabetiker sollten auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Zu einer ausgewogenen Ernährung zählen vor allem frisches Obst und Gemüse sowie mageres Fleisch und Käse in geringen Mengen. Auch auf Brot sollte nicht verzichtet werden. Der Genuss von Vollkornprodukten an Stelle von beispielsweise Weißbrot wird empfohlen, da ersteres reichhaltiger an Vitaminen und Mineralstoffen ist. Zum Braten und Kochen sollten am besten ungesättigte Fette, wie sie z. B. in Olivenöl zu finden sind, genutzt werden. Die Flüssigkeitszufuhr sollte sich auf Wasser und gegebenenfalls Saft-Schorlen (30 % Saft, 70 % Wasser) sowie ungesüßten Tee beschränken. Wasser und Saft-Schorlen sind eine sehr gute Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung.
Als Exsudat bezeichnet man die Flüssigkeit, die von Blut- und Lymphgefäßen abgesondert wird, wenn eine Entzündung im Gewebe vorliegt. Blut, Zellen und Eiweiß können in dieser Flüssigkeit enthalten sein.
Ziel der Diabetes-Therapie ist die Stabilisierung des Blutzuckerspiegels und die Reduktion von Schwankungen. Durch dauerhaft zu hohe aber auch zu niedrige Blutzuckerwerte (Hyper- und Hypoglykämie) können gesundheitsschädliche Folgeerkrankungen entstehen. Folgende Erkrankungen können auftreten:
Häufige Folgen von Hyperglykämien:
– Nierenerkrankungen (z. B. Nierenschwäche)
– Augenerkrankungen (z. B. schlechtere Sehfähigkeit)
– Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Herzinfarkt)
– Nervenschädigungen (z. B. geringere Schmerzwahrnehmung, Nervenschäden)
– Diabetisches Fußsyndrom (z. B. schlechte Wundheilung, Amputation)
Häufige Folgen von Hypoglykämien:
– Schlaganfall
– Blutdruckkrisen
– Herzrhythmusstörungen
– Herzstillstand
Lassen sich weitere Risikofaktoren, wie Übergewicht, Bluthochdruck, Rauchen oder eine schlechte Zusammensetzung der Blutfettwerte vermeiden, könnten die Folgeerkrankungen bereits eingedämmt werden.
Eine genetische Veranlagung ist das Risiko, eine bereits in der engen Familie bestehende Krankheit zu entwickeln. Dies gilt auch für den Diabetes mellitus, wobei Typ-1 im Vergleich zu Typ-2 eine deutlich geringere Vererbbarkeit aufweist. Typ-1-Diabetes ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 6 % vererbbar, wohingegen bei Typ-2 die Wahrscheinlichkeit bei knapp 80 % liegt.
Schwangerschaftsdiabetes (fachsprachlich Gestationsdiabetes) wird als Diabetes mellitus Typ 4 bezeichnet. Diese Form der Stoffwechselerkrankung taucht erstmalig während der Schwangerschaft auf und verschwindet meist nach der Geburt des Kindes wieder. Dennoch haben die betroffenen Frauen ein erhöhtes Risiko, im Alter an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Damit keine Komplikationen und Folgeschäden auftreten, sollten sich betroffene Frauen ausgewogen ernähren und viel bewegen. In Extremfällen kann auch zusätzlich Insulin gespritzt werden. Welche Therapieform im Einzelfall zum Einsatz kommt, wird vom behandelnden Arzt festgelegt.
Glukose ist der Fachbegriff für Traubenzucker. Dieses Kohlenhydrat ist ein wichtiger Energielieferant. Auch der Energiebedarf des Gehirns wird durch Kohlenhydrate gedeckt.
Der Hämatokritwert ist ein Index für die Beschaffenheit des Blutes, umgangssprachlich wird auch vom Maß, wie „dick“ das Blut ist, gesprochen. Dazu werden die einzelnen Bestandteile des Blutes bestimmt. Die roten Blutkörperchen machen ungefähr 95 % des Blutes aus.
Der Hämatokritwert sollte bei Frauen zwischen 37 und 45 % und bei Männern zwischen 42 und 50 % liegen. Für Werte außerhalb des Normbereiches kann es verschiedene Gründe geben:
– Multimorbides Krankheitsbild
– Dialyse-Patient
– Anämien (Blutarmut)
– Schwangerschaftsdiabetes
– Lungenerkrankungen
– Dehydration
HbA1c bezeichnet Hämoglobin, an das ein Molekül Zucker angelagert ist. Der HbA1c-Wert ist ein Langzeitzuckerwert und Maß für die Blutzuckereinstellung der letzten 2-3 Monate. Der behandelnde Arzt kann unter Berücksichtigung des HbA1c-Wertes Rückschlüsse aus der bisherigen Diabetes-Therapie ziehen. Der Zielwert wird individuell festgelegt. Der Wert kann entweder in Prozent oder mmol/l gemessen werden.
Wenn der Blutzuckerspiegel für einen längeren Zeitraum den Normalbereich von < 100 mg/dl (5,6 mmol/l) vor einer Mahlzeit übersteigt, spricht man von Überzuckerung (fachsprachlich Hyperglykämie). Da es sich hierbei um einen Normwert handelt, müssen für jeden Diabetiker individuelle Zielwerte durch den behandelnden Arzt festgelegt werden. Typische Symptome einer Hyperglykämie sind: vermehrter Harndrang, juckende Haut, Müdigkeit, Gewichtsabnahme und Sehstörungen.
Eine Hypoglykämie ist eine Unterzuckerung, die bei Insulintherapien auftreten kann. Bei einer Unterzuckerung (Zuckergehalt < 40 mg/dl) wird dem Blut zu wenig Zucker zur Verfügung gestellt. Die Normwerte und Zielwerte sind von Patient zu Patient unterschiedlich und müssen dementsprechend individuell mit dem Arzt festgelegt werden. Wenn eine Unterzuckerung auftritt, können schnell wirkende Kohlenhydrate, wie Zucker in z. B. Limonade oder Traubenzucker, helfen.
Kontinuierliche Glukosemessung (engl.: Continous Glucose Monitoring, kurz: CGM) ist eine moderne Methode zur stetigen Messung des Zuckerwertes. Es wird ein Sensor platziert, der im 5-Minuten-Takt den Gewebezuckerwert im Unterhautfettgewebe misst und an einen Empfänger sendet, der die Werte dann aufzeichnet und darstellt.
So lassen sich Über- und Unterzuckerungen besser erkennen und die Therapie dementsprechend anpassen.
Eine Lanzette ist eine kleine spitze Nadel, die zur Gewinnung von Blutproben aus der Fingerbeere und z. T. auch aus alternativen Körperstellen verwendet wird. Mit der Stechhilfe, die vom Hersteller meist im Starter-Set beigelegt ist, kann eine schmerzarme Blutgewinnung gewährleistet werden. Lanzetten sind Einmalprodukte und sollten nach dem Gebrauch hygienisch entsorgt werden.
Wenn Gewebe bei längerem Kontakt mit einer Flüssigkeit aufweicht bzw. aufquillt, wird dies als Mazeration bezeichnet.
Der Wert des Blutzuckerspiegels kann in zwei verschiedenen Messeinheiten angegeben werden: mg/dl (Milligramm pro Deziliter) und mmol/l (Millimol pro Liter). In Deutschland gibt es regionale Unterschiede in der Präferenz. In den alten Bundesländern wird hauptsächlich in mg/dl, in den neuen vornehmlich in mmol/l gemessen.
Folgendes Umrechnungsverfahren liegt zugrunde: 1 mmol/l=18,0182 mg/dl.
Bezeichnet das Absterben von einzelnen oder mehreren lebenden Zellen bis hin zur Bildung von Arealen abgestorbenen Gewebes.
- Exsudationsphase: Das ist die Reinigungsphase der Wunde. Zunächst wird der Blutfluss gestoppt bzw. reduziert. Danach beginnt die Wunde, sich selbst zu reinigen. Die Wunde weist eine cremefarbene bzw. gelbliche Färbung auf.
- Granulationsphase: Die Haut ist rot gefärbt. Diese Wundheilungsphase beginnt ca. 24 Stunden nach Entstehung der Wunde und erreicht nach 72 Stunden das Maximum. Dabei bildet sich neues Gewebe, das die Wunde auffüllt.
- Epithelisierungsphase: In der Epithelisierungsphase schließt sich die Wunde vollständig; zu einem Drittel allein durch Schrumpfung, zu zwei Dritteln durch Neubildung (beginnt bei einer akuten Wunde nach 3 bis 4 Tagen und kann mehrere Wochen dauern). Das Gewebe ist blass rosafarben.
Die Qualität eines Messgerätes kann anhand einiger Merkmale bemessen werden:
– Die benötigte Blutmenge: Viele Geräte benötigen nur noch 0,5 µl Blut oder weniger.
– Messgenauigkeit: Die Messgenauigkeit des Messsystems muss die Vorgaben der DIN EN ISO 15197:2015 erfüllen.
Jede Teststreifencharge sollte entsprechenden Qualitätskontrollen unterzogen werden.
– Kurze Messdauer (nur 5 Sekunden), einfache Handhabung und eine Teststreifen-Auswurftaste sind wichtig für eine
hygienische und sichere Messung.
Eine Stechhilfe ist ein Hilfsmittel, das zur Gewinnung eines Bluttropfens zur Blutzuckermessung benötigt wird. Die Stechhilfe wird mit einer Lanzette geladen, gespannt und durch den Druck auf den Auslöser betätigt. Die Einstichtiefe ist von der Hautstruktur abhängig und kann entsprechend dieser direkt an der Stechhilfe eingestellt werden. Nach jedem Einstich muss die Lanzette ausgewechselt werden, da sie ein Einmalartikel ist und sich bei jedem Stich abnutzt.
- Ist zu Beginn symptomfrei
- Häufig an der Außenseite des Unterschenkels
- Wird hervorgerufen durch den Verschluss einer Arterie (Das dahinterliegende Gewebe wird dadurch nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.)
- „Offenes Bein“, das meist mit einem fortgeschrittenen Venenleiden einhergeht
- Substanzdefekt im Bereich des Unterschenkels, der bis in die Lederhaut hineinreicht
- Meist Besiedlung mit Bakterien
- Ursache: Hoher Druck des Blutes in den Venen